Der Tannhäuser
Die Blütezeit der ritterlichen Sänger war von 1100 – 1250.
In dieser Zeit lebte auch der Tannhäuser, etwa von 1200 – 1265.
Weitere bekannte Minnesänger aus dieser Zeit sind:
Wolfram von Eschenbach (1170 – 1220), Walther von der Vogelweide,
Winsbeck, Burggraf von Riedenburg, Konrad von Würzburg, Otto von
Bodenlauben, Wirnt von Gräfenberg usw.
Im Hinblick auf die anhaltende Popularität kann es wohl kaum ein anderer Minnesänger mit dem „Tannhäuser” aufnehmen.
Unser Ritter Tannhäuser lebt in der Geschichte, in der Sage, sowie in der Oper weiter.
Richard Wagner hat unseren Tannhäuser in Deutschland und auch darüber
hinaus bekannt gemacht. Wir dürfen annehmen, dass unser Ritter auf der
Burg am Weißen Berg (westlich vom Regelsberg) lebte und dort seine
Jugendjahre verbrachte. Der Burgstall „Altes Schloß” am Weißenberg mit
Wassergraben ist heute noch gut zu erkennen.
Das
Wappenschild mit Helmzier trägt die Farben schwarz und gold. Dies sind
die königlichen Farben. Tannhäuser war ein Gefolgsmann des Reiches. Er
diente dem Hohenstaufer König, Friedrich den II. Als dieser vom Papst
zum Kaiser gekrönt wurde, nahm Tannhäuser als Gefolgsmann 1228 am 5.
Kreuzzug zur Befreiung Jerusalems von den Türken teil. Von Kreta aus
trat Tannhäuser die Heimreise an. Sie stand unter keinen guten Stern.
Sechs Tage und sechs Nächte tobte ein starker Sturm, der das Schiff
stark beschädigte. Von da stammt sein bekanntes Wort: Ach wär ich doch
auf Sand geblieben, dann hätt ich von dem Sturm nie etwas gehört. In
Italien angekommen, wurde er vom Herzog von Österreich, den Babenberger
Friedrich den Streitbaren, nach Wien eingeladen. Hier verbrachte er 12
seiner schönsten Jahre als Sänger am Hofe des Herzogs. Als dieser am
15.6.1246 in der Schlacht gegen Ungarn an die Leitha gefallen war, ging
des Minnesängers gute Zeit schnell zu Ende. Als Tannhäuser wieder in
seine Heimat, auf sein Schloß am Weißen Berg zurückkehrte, fragte er
sich: „Wo willst du dich aufhalten Tannhusere? Mein Haus steht ohne
Dach, die Stube ohne Tür, mein Keller ist eingefallen, die Tür ist
verbrannt, der Stadel hat kein Wand.” Tannhäuser ist danach nach
Nürnberg, wo er sich in seiner Jugend gerne auf der Burg aufhielt, in
das Deutsch- Herrenkloster eingetreten.
Dort starb er um 1265/66.
Er liegt in der Jakobuskirche in Nürnberg begraben.
Karl Minnameyer